So, am 12.09.2019 war es dann tatsächlich so weit. Die Naughty Girl hat Elba verlassen. Klingt voll historisch. 😀 Wir sind mit Wind aus Nordwest gestartet. Erst bissle hochgekreuzt und nach umrunden der Nordostspitze mit bis zu 20 Knoten Wind von achtern Richtung Sardinien und mit Vollmond durch die Nacht gedüst. Es war schon ein komisches Gefühl. Je kleiner Elba wurde umso wehmütiger wurde man. Immerhin haben wir einige Jahre auf Elba verbracht, dabei viele Menschen kennengelernt und Freunde gewonnen. Es ist quasi zu einer zweiten Heimat geworden.
AIS ist echt eine tolle Erfindung. Besonders Nachts ist es eine beruhigende Unterstützung um andere Schiffe frühzeitig zu erkennen. Wenn es denn funktioniert! Blöderweise ist es aus irgendeinem Grund immer in der Nacht ausgestiegen. Bis auf ein paar Kreuzfahrtschiffe war aber eh nichts los.
Am darauffolgenden Tag ist der Wind komplett eingeschlafen, so das wir sowohl am Tag als auch durch die darauf folgende Nacht gemotort sind. Am 3ten Tag kam wieder etwas Wind auf, ungefähr 3-4 Knoten. Also Gennakertime „Yeeeh“. Nur geht der Aufbau bei uns leider nicht in 2 min. Erstmal Segeltasche raus, aufs Vorschiff, Halsleine und Schot anschlagen, Schot über Block ins Cockpit führen, Gennakerschlauch hochziehen, Bergeschlauch öffnen und dann „Baamm“ sollte es eigentlich zur Sache gehen. Blieb aber aus, weil Wind wieder weg. Also wieder runter mit dem Tuch und Motor an. Delfine haben wir auch gesehen. Kurz. In der Entfernung. Aber sie waren da! In der Nacht gegen 02:00 Uhr haben wir die Bucht von Villasimius erreicht und den Anker geschmissen.
Die Nächte waren echt entspannt. Wenig bis gar keine Wolken und Vollmond. Man konnte unheimlich weit schauen. Die Tage am Ankerplatz wollten wir damit verbringen das AIS-Problem zu fixen und das Satellitentelefon zum laufen zu bringen. Aber dazu später mehr.